Selbst dort, wo die DB keinen Gleisanschluss herstellen konnte, hatten
Bahnkunden einstmals die Möglichkeit, im Wagenladungsverkehr bedient zu
werden – mit dem Straßenroller!
Auch in der Region Aachen gab es diese Betriebsform. In meiner Heimatstadt
Stolberg wurde beispielsweise vom Bahnhof Stolberg-Hammer aus die
Kabelfabrik Kerpen mit dem Straßenroller versorgt (leider habe davon aber
keine Fotos....). In der Nachbarstadt Eschweiler war es u.a. die
Mineralölhandelsfirma „Wenzel und Weidmann“ am nördlichen Stadtrand von
Eschweiler (an der Straße nach Dürwiß, südlich der Autobahnbrücke), die vom
Bahnhof Eschweiler-Tal aus ihre Frachten mit dem Straßenroller bekam.
Am 7. März 1980 habe ich die Verladung auf den Straßenroller am Eschweiler
Talbahnhof beobachtet. Die Verladung erfolgte westlich des Lokschuppens auf
der Fläche, wo heute ein Lebensmitteldiscounter seine Filiale hat.
Auf dem Betriebsgelände gab es ein Gleisstück, das mehrere Waggons aufnehmen
konnte. Allerdings bedingte dieses eine Gleis, das an manchen Tagen zunächst
die von dort abgehenden Waggons einzeln abgeholt werden mussten, bevor man
neue Waggons zustellen konnte. Dabei waren dann Leerfahrten nicht zu
vermeiden.
Am 2. April 1980 habe ich den Culemeyer einmal auf dem Bahnhofsvorplatz des
Eschweiler Talbahnhofs erwischt, als das Straßenrollerteam etwas mit dem
Fahrdienstleiter zu regeln hatte. In der Prä-Mobiltelefon-Ära fuhr man dann
einfach mal vorbei und redete persönlich miteinander......
Roland Keller