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Mit Kees Augustijn unterwegs im Aachener Revier

Der niederländische Eisenbahnfreund Kees Augustijn besuchte in den 70er Jahren das Aachener Revier. Eines seiner Ziele war der Bahnhof Merkstein, der an  der Bundesbahnstrecke Stolberg - Herzogenrath liegt. Von hier zweigte eine EBV-eigene Strecke zur Grube Carl Alexander nach Baesweiler ab. Bis zur Schließung der Grube im Jahr 1975 wurden in Merkstein mit Kohle beladene Wagen an Die Deutsche Bundebahn übergeben und leere Wagen zurück zur Grube befördert.,

Die größte Grubendampflok des Aachener Reviers war die Carl Alexander Nr. 4, 1929 gebaut unter der Fabriknummer 3128 von der Firma Linke-Hofmann-Busch.
Sie wurde an die Lübeck-Büchener-Eisenbahn (LBE) geliefert und dort als Lok 97 eingereiht. Nach der Verstaatlichung der LBE zum 01.01.1938 wurde die Lok als 56 3007 bei der Deutschen Reichsbahn geführt. 1950 schied die Lok beim Bw Bonn aus dem Staatsbahndienst aus und wurde an die Grube Carl Alexander in Baesweiler verkauft. Zunächst wurde die Lok bei den Hessischen Industriewerken in Wetzlar ausgebessert und dann ab 1951 in Baesweiler als Lok 4 eingesetzt.

 

 

Die Brücke auf dem folgenden Bild gehörte zur EBV-eigenen Verbindungsbahn zwischen den Gruben Adolf in Merkstein und Anna in Alsdorf.

 

Ein weiterer Exot auf den Gleisen des EBV war die als Carl Alexander Nr. 3 Dampflok. Die pfälz. T5 (Nr. 305) wurde bei Krauss unter der Fabriknummer 5779 im Jahr 1907 gebaut. 1925 erhielt sie die Reichsbahnnummer 94 002. Bereits 1927 wurde sie an die Grube Carl Alexander verkauft. Sie war lange Zeit die älteste, beim EBV eingesetzte Dampflokomotive.

 

Das folgende Bild der Carl Alexander Nr. 4 wurde von der Brücke der Verbindungsbahn Alsdorf  - Merkstein herunter aufgenommen.

 

Wer steht hier im Mittelpunkt - Lok Carl Alexander 4 oder der VW-Käfer?

 

Zu der damaligen Zeit gab es noch Dampfbetrieb beim Bw Stolberg. Eine Lok der Baureihe 050 - 053 hat einen Zug aus Baesweiler übernommen

 

Wechseln wir zur Mutter des Reviers, der Grube Anna in Alsdorf. Die nachstehende Aufnahme wurde vom Stellwerk des EBV auf dem Grubenbahnhof Alsdorf heraus aufgenommen und zeigt auf der rechten Seite die Kokerei Anna und auf der linken Seite die Teerfabrik und die Ancitfabrik Anna (AFA). Dieses Bild zeigt,dass der EBV immer mehrere Dampflokomotiven für die umfangreichen Verschubarbeiten auf dem Grubenbahnhof vorhalten musste.

 

 

Auf dem nächsten Bild sehen wir die vom harten Arbeitsalltag gezeichnete Anna N. 8 (Henschel 24396/1938). Anna N.8 gehörte zu den letzten aktiven Dampflokomotiven der Kokerei Anna und wurde erst 1992 abgestellt. Sie ist heute noch in Alsdorf vorhanden und hofft auf eine bessere Zukunft, denn eine zweiundzwanzigjährige Abstellung im Freien haben der Lok nicht gut getan.

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Auch die zweite ELNA 6 des EBV, die Anna N. 10 (BMAG 9963/1930) zeigte sich dem Fotografen. Sie wurde 1987 abgestellt und 1989 an die Dampfbahn Fränkische Schweiz verkauft. Zwischenzeitlich erhielt die Lok einen neuen Kessel und kann auch heute noch betriebsfähig bewundert werden.

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Beide Lokomotiven tragen zur Zeit des Aufnahme noch keinen Kohlekastenaufbau, so dass das Aufnahmedatum eingegrenzt werden kann. Anna N. 8, die sich einer Untersuchung im November 1973 unterziehen musste, trug zu diesem Zeitpunkt schon einen solchen EBV-typischen Aufbau. Daher sind die Aufnahmen definitiv vor November 1973 entstanden.

Auch das gehörte bis zum Ende des Dampflokbetriebes beim Bahnbetriebswerk Stolberg zu alltäglichen Bild auf dem Grubenbahnhof Alsdorf.
Lokomotiven der Baureihe 50 stellen Wagen zu und übernehemen mit Kohle oder Koks beladene Wagen zum Weitertransport.

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Kees traf zu einem späteren Zeitpunkt vor dem Alsdorfer Lokschuppen auf die frisch untersuchte Anna N.4 (Krupp 3437/1961) (U: Datum 1974) an.
Sie kam 1974 von der Zeche Wilhelmine Mevissen aus Duisburg zur Grube Anna nach Alsdorf und wurde dort bis 1987 eingesetzt.


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Vor dem Lokschuppen standen noch Anna N.9 (Hohenzollern 2227/1908) und Anna N.6 (Hohenzollern 4289/1922).

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Bei der Anna N.6 handelte sich um eine Lok des eher seltenen Typs Borbeck. Die Lok wurde nach Abstellung beim EBV an die Meuseumsbahn Hoorn - Medemblick in die Niederlande verkauft, dort wurde sie jedoch 1993 verschrottet. Sie war die bis dahin letzte erhaltene Lok des Typs Borbeck. Warum sie nicht erhalten werden konnte, ist mir leider nicht bekannt.

Anna N.9 kam erst 1973 von der stillgelegten Grube Adolf zur Grube Anna. Hier erhielt sie den ungewöhnlichen Kohlenkastenaufbau - eine Eigenentwicklung des EBV.

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Kommen wir nun noch zur Grube Emil Mayrisch nach Siersdorf. Hier konnte Kees die frisch untersuchte Emil Mayrisch N.1 (Krupp 3114/1953) im Bild festhalten. Vielleicht gelingt es auch hier, das Datum einzugrenzen.


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An dieser Stelle möchte ich zunächst Kees ganz herzlich danken, dass er diese Bilder zur Verfügung gestellt hat. Ich hoffe, der Ausflug in das Aachener Revier hat dem Leser dieser Seiten gefallen.

Und wie immer gilt: Ergänzungen oder Korrekturen nehme ich gerne entgegen.